Ein Schatz aus alten Blättern
Bei dem unter der Signatur Zunftbuch der Hafner I im Stadtarchiv von Creußen aufbewahrten Dokument handelt es sich um ein sehr lose (mit nur einem Faden) geheftetes Konvolut von 243 einzelnen Blättern. Dabei handelt es sich um Reste von Protokollen, die anlässlich von Zunfttagen der Hafnerzunft im obergebirgischen Teil des Markgraftums Brandenburg-Kulmbach geführt worden sind etwa in den Jahren von 1597 bis 1695. Zu diesen im Idealfall jährlich stattfindenden Zunfttagen trafen sich Hafner aus Orten zwischen Lichtenberg und Plech, zwischen Arzberg und Thurnau, um Angelegenheiten ihres Handwerks zu regeln, auch um Gericht über Verstöße gegen die von den Markgrafen als Landesfürsten erlassenen Zunftordnungen zu sitzen. Regional unterteilt war die Hafnerzunft in die Bereiche der vier Amtshauptmannschaften Kulmbach, Hof, Wunsiedel und Bayreuth, wo als quasi selbstständiger Bereich Creußen (u.a. mit den Orten Neustadt am Kulm, Pegnitz, Plech und Schnabelwaid) auftritt. Eine besondere Stellung der weithin berühmten Creußener Krugmacher – sie sind die einzigen Steinzeug-Töpfer im Bereich der Landeszunft – ist nicht auszumachen.
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